Liebe Parkgebetsgemeinde,
am Montag dieser Woche, als ich diese Ansprache schrieb, lautete die Herrnhuter Tageslosung folgendermaßen:
„So spricht der Herr, der einen Weg bahnt im Meer und einen Pfad in mächtigen Wassern …
Seht, ich schaffe Neues, schon sprießt es, erkennt ihr es nicht?“ (Jesaia 43,16)
In diesem schönen Wort vom Sprießen des Neuen, das die Angesprochenen in ihrer aktuellen Not so schwer nur erkennen können, verbindet der Prophet Jesaja das Heute mit einer uralten Erfahrung seines Volkes: Als sein Gott ihm aus der Sklaverei wundersam herausgeholfen hatte, indem er ihm einen Fluchtweg, selbst durch ein Meer hindurch, bahnte, bis zu dem es hatten fliehen können, das es jetzt aber endgültig aufzuhalten drohte. So wäre es beinahe den Streitwagen des Pharao zum Opfer zu fallen. Aber so weit kam es nicht, weil Gott dem Mose die Wundermacht verlieh, die Wasser des Meeres zu teilen, sodass das Volk Israel weiterfliehen konnte. Aber nicht nur das: Als es gerade hindurchgekommen war und die Ägypter, ihnen nach, auch über den vormaligen Grund des Meeres, es fast erreicht hatten, ließ Mose das Meer wieder zurückströmen, sodass die Streitmacht jämmerlich von den Wassermassen ersäuft wurde.
Kein zimperliches Bild, sondern ein höchst dramatisches, für nicht wenige Menschen auf dieser Erde ein sehr realistisches Bild.
Ich bin froh, dass wir eine solche Losung heute vorgelegt bekommen. Denn auch wir – die wir nicht das Volk Israel sind – aber eines, das eingeladen ist, sich im Namen dieses Volkes von dessen Gott Segen erbitten zu dürfen, können von seiner Erfahrung lernen. Auch wir brauchen immer wieder ein Trostwort, das uns aufbaut. Ein Zeichen, an das wir uns erinnern könnten, oder wenigstens eines aus der Jetzt-Zeit, das wir eigentlich sehen könnten, das uns Mut machen könnte, wenn wir es bloß richtig zu deuten verstünden!
Ich will versuchen, Ereignisse aus unserem heutigen Zusammenhang, die es tatsächlich gibt, als Zeichen eines Neuen zu deuten, mit denen Gott uns Mut machen will:
– Zum ersten ist da der Beschluss des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 18. November 2015, der die brutale Polizeigewalt am 30.9.2010 gegen berechtigten Bürgerprotest als ungesetzlich feststellte.
– Dann ist da die Entscheidung von Land und Stadt, die gegen diesen Gerichtsbeschluss Revision hätten beantragen können, dieses bemerkenswerter Weise nicht zu tun.
– Und dann ist da noch eine andere bemerkenswerte Entwicklung: Der Herrenknecht-Bohrer hat den Rückzug vor der berüchtigten, aber bisher in ihrer Gefährlichkeit von den Betreibern und Befürwortern von S 21 verharmlosten, Gipsschicht angetreten!
Noch sind wir nicht so weit, dass Frau Merkel das gegen viele geltende Gesetze von ihr durchgeboxte Projekt S 21 beendet hätte. Aber Weiterlesen