(Video des ganzen Gottesdienstes von camS21 http://bambuser.com/v/3574756 – herzlichen Dank dafür an camS21!)
Ansprache von Pfarrer Martin Poguntke über Markus 16,15–20
(als pdf-Datei hier klicken: Ansprache)
Liebe Protestantinnen und Protestanten aller Konfessionen!
Christen sind Protestleute gegen den Tod. Das Leben als Protestleute ist aber manchmal gar nicht so einfach. – Wem sage ich das!
Jahre sind es mittlerweile, dass wir gegen diesen in so vieler Hinsicht zerstörerischen Bahnhof kämpfen. Jahre sind es, dass wir für eine gerechte und menschliche und mit der Natur in Frieden lebende Gesellschaft kämpfen. Und Jahre sind es, in denen wir immer und immer wieder die Erfahrung gemacht haben, verlassen worden zu sein:
Verlassen von den Zusagen vermeintlich neutraler Helfer, die uns dann – z.B. am Ende der sogenannten „Schlichtung“ – in den Rücken gefallen sind.
Verlassen von vermeintlich verlässlichen Verbündeten, die – kaum an die Regierungsmacht gewählt – plötzlich sich an Händen und Füßen gebunden darstellen.
Verlassen von Hoffnungen auf Petitionen, Gerichte, Aufsichtsräte usw.
So oft, wie wir verlassen wurden, da müssten wir eigentlich mittlerweile alle Hoffnungen fahren gelassen haben. Aber jetzt stehen wir heute hier – aus welchen Gründen jeder und jede Einzelne auch immer – und feiern einen Himmelfahrts-Gottesdienst. Wir lassen einfach nicht locker und sagen: Das kann nicht sein, dass diese feinen Herrschaften so einfach den Sieg davon tragen. „Wir stehn hier und singen“ – und auch das ist ein Protest von uns.
Ich will einmal versuchen aufzuspüren, was unser Verlassenwerden und unser Protest mit Himmelfahrt zu tun haben könnten.